NATHALIA EDENMONT

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Die Annahme, dass das, was wir sehen, der Wirklichkeit entspricht, ist die Grundlage unserer visuellen Erfahrung. Die Welt um uns herum nehmen wir zu einem großen Teil durch unser Sehvermögen auf und wir vertrauen unseren Augen, dass sie uns die ”Wirklichkeit” vermitteln. Doch ist das, was wir sehen, tatsächlich das, was es ist?Nathalia Edenmont stellt diese Wirklichkeit in ihrem Werk auf den Kopf. Sie konstruiert eine symbolhafte Wirklichkeit, um die Wirklichkeit, die wir leben und in der wir leben, zu hinterfragen. Und doch ist alles ”real” – in einer Zeit, in der sich Künstler immer mehr digitaler Techniken bedienen, arbeitet Nathalia Edenmont grundsätzlich mit echten Materialen und mit analoger Fototechnik. Die Vorlagen ihrer Werke sind Skulpturen und Collagen aus realen Blumen und Tieren.

In Edenmonts Ouevre tauchen immer wieder dieselben Symbole auf, und den Blumen kommt eine ganz besondere Rolle zu. Traditionell als Zeichen für Schönheit und Vergänglichkeit in der Kunstgeschichte eingesetzt, wird ihnen in Edenmonts Stillleben neues Leben eingehaucht. In die Mitte der Blüte platziert die Künstlerin ein Auge oder ein Eigelb, das den Blick des Betrachters irritiert und auf ihn selbst zurückwirft.

Arbeitet Edenmont in den Werken „Maj“, „Ebba“ und „Josefina“ mit echten Blumen, so spielt sie mit unsere hinterfragt sie unsere visuelle Wahrnehmung auf eine andere Weise in „Per“ und „Fredrik“: Bestimmte Formen nehmen wir sofort als Blumen wahr Fünf ovale Formen um einen zentralen Punkt angeordnet, werden von unserem Gehirn als Blume identifiziert.

Die Eigelbe verstärken die Symbolik der Assoziation von Blumen mit Weiblichkeit. Doch durch die Exponierung im Kunstwerk wird auch deutlich, dass aus diesem Eigelb kein Küken mehr schlüpfen wird. Die nahe Verbindung von Schönheit und Tod wird dem Betrachter schmerzhaft vor Augen geführt.

Der Versuch, das Schöne im Bild zu bannen, im Augenblick der Fotografie die Essenz der Schönheit einzufangen, wird in Nathalia Edenmonts Werken ad absurdum geführt. Von der oberflächlichen, glänzenden Schönheit verführt, dauert es nicht lange, bis der Blick irritiert wird durch das Zusammenfügen von Dingen, die nicht zusammen gehören und durch das Versetzen von gewohnten Gegenständen in einen neuen Kontext.

A ROSE IS A ROSE IS A ROSE



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Die Annahme, dass das, was wir sehen, der Wirklichkeit entspricht, ist die Grundlage unserer visuellen Erfahrung. Die Welt um uns herum nehmen wir zu einem großen Teil durch unser Sehvermögen auf und wir vertrauen unseren Augen, dass sie uns die ”Wirklichkeit” vermitteln. Doch ist das, was wir sehen, tatsächlich das, was es ist?Nathalia Edenmont stellt diese Wirklichkeit in ihrem Werk auf den Kopf. Sie konstruiert eine symbolhafte Wirklichkeit, um die Wirklichkeit, die wir leben und in der wir leben, zu hinterfragen. Und doch ist alles ”real” – in einer Zeit, in der sich Künstler immer mehr digitaler Techniken bedienen, arbeitet Nathalia Edenmont grundsätzlich mit echten Materialen und mit analoger Fototechnik. Die Vorlagen ihrer Werke sind Skulpturen und Collagen aus realen Blumen und Tieren.

In Edenmonts Ouevre tauchen immer wieder dieselben Symbole auf, und den Blumen kommt eine ganz besondere Rolle zu. Traditionell als Zeichen für Schönheit und Vergänglichkeit in der Kunstgeschichte eingesetzt, wird ihnen in Edenmonts Stillleben neues Leben eingehaucht. In die Mitte der Blüte platziert die Künstlerin ein Auge oder ein Eigelb, das den Blick des Betrachters irritiert und auf ihn selbst zurückwirft.

Arbeitet Edenmont in den Werken „Maj“, „Ebba“ und „Josefina“ mit echten Blumen, so spielt sie mit unsere hinterfragt sie unsere visuelle Wahrnehmung auf eine andere Weise in „Per“ und „Fredrik“: Bestimmte Formen nehmen wir sofort als Blumen wahr Fünf ovale Formen um einen zentralen Punkt angeordnet, werden von unserem Gehirn als Blume identifiziert.

Die Eigelbe verstärken die Symbolik der Assoziation von Blumen mit Weiblichkeit. Doch durch die Exponierung im Kunstwerk wird auch deutlich, dass aus diesem Eigelb kein Küken mehr schlüpfen wird. Die nahe Verbindung von Schönheit und Tod wird dem Betrachter schmerzhaft vor Augen geführt.

Der Versuch, das Schöne im Bild zu bannen, im Augenblick der Fotografie die Essenz der Schönheit einzufangen, wird in Nathalia Edenmonts Werken ad absurdum geführt. Von der oberflächlichen, glänzenden Schönheit verführt, dauert es nicht lange, bis der Blick irritiert wird durch das Zusammenfügen von Dingen, die nicht zusammen gehören und durch das Versetzen von gewohnten Gegenständen in einen neuen Kontext.